Discounter an der Almabrücke hätte negative Folge

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Eingefärbte Planunterlage der Planungssituation rund um die Alma Brücke

Ein Alfterer Unternehmer plant einen Discounter nahe der Alma Brücke. Dieses Vorhaben. Das widerspricht dem aufwendig gutachterlich erstellten und vom Gemeinderat beschlossenen Zentrenkonzept.

Nachdem wir als einzige Fraktion von Beginn an zum Schutz des Alfterer und Witterschlicker Zentrums den Discounter dort mehrfach in verschiedenen Sitzungen abgelehnt haben, wurde die Planung am Ende dann doch auch von den Fraktionen CDU, GRÜNE und SPD, die sich zunächst für den Discounter ausgesprochen hatten, abgelehnt. Wir sind sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. Hier ein Überblick:

Das Problem

Ein Alfterer Investor möchte einen Discounter an der Almabrücke errichten. Wir lehnen dieses Projekt aufgrund der Sachlage aus mehreren gewichtigen Gründen ab.

Viele Ortschaften, auch im Vorgebirge, haben keine Geschäfte für die Nahversorgung mehr in den Ortskernen. Wer einkaufen will muss weiter weg, meist mit dem Auto zu den großen Märkten auf der grünen Wiese. Dieses weit verbreitete Problem führt zu toten unbelebten Ortskernen, mit negativen Auswirkungen auf das soziale Leben. Das hat auch der Gesetzgeber erkannt und die Möglichkeit geschaffen Einzelhandelskonzepte aufzustellen. 1

In Alfter Ort und Witterschlick gibt es mit den beiden EDEKA Märkten und kleineren Geschäften eine lebendige Nahversorgung. Diese wird durch den LIDL Markt gefährdet da dieser Kaufkraft in erheblicher Höhe aus beiden Zentren abzieht.

Hier unsere Gründe für unsere Ablehnung:

1. Fachgutachten eindeutig: Alfter hat sein Einzelhandelskonzept von einer Fachfirma überarbeiten lassen 2. Der Gutachter kommt zu einem klaren Ergebnis, das man deutlicher nicht formulieren kann. Supermärkte sollen nur in den zentralen Versorgungsbereichen vorkommen (also in den Zentren von Alfter-Ort und Witterschlick) und nicht in Gewerbegebieten:


Empfehlungen für die Praxis der Bauleitplanung (Seite 44 von 48 Einzelhandelskonzept):

  • Grundsatz 01: Großflächige Einzelhandelsbetriebe mit zentrenrelevanten Kernsortimenten sind nur innerhalb der Zentralen Versorgungsbereiche anzusiedeln. (Anmerkung: Dies widerspricht einem Discounter an der Alma-Brücke)
  • Grundsatz 02: Großflächige Einzelhandelsbetriebe mit nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten sind nur innerhalb Zentraler Versorgungsbereiche anzusiedeln.
  • (Anmerkung: Auch dies widerspricht einem Discounter an der Alma-Brücke)
  • Grundsatz 03: Am Sonderstandort Almapark sind nur Einzelhandelsbetriebe ohne nahversorgungs- oder zentrenrelevante Kernsortimente zulässig. (Anmerkung: Dies schließt den Discounter an der Alma-Brücke kategorisch aus, vorhandene Geschäfte haben Bestandsschutz)

2. Die Umgestaltung der Alfterer Ortsmitte steht und fällt mit der Umsetzung des neuen dort gewünschten Vollsortimenters. Nur mit diesem wird die Tiefgarage umgesetzt – eine Voraussetzung für die Platzgestaltung. Dafür gibt es aber noch keinen Investor und keinen Marktbetreiber. Ein Discounter an der Almabrücke würde den Standort Herrenwingert unattraktiver machen und die Umsetzung des Platzes in Alfter in Gänze gefährden.

3. Auf unsere Frage in der letzten Sitzung, ob der Fachgutachter den Discounter empfehlen würde, lehnte dieser klar ab. Er machte klar, die Nahversorgung in Witterschlick und Alfter wird durch den Discounter geschwächt.

4. Ökonomisch bringt der Discounter keinen Vorteil für die Gemeinde Alfter, da er mit seinen Einnahmen die er generiert Kaufkraft aus Alfter-Ort und Witterschlick abzieht.

„Ich kann nicht verstehen, warum ohne jede Not darüber nachgedacht wird, einen Markt zuzulassen, der uns eine Menge Probleme schafft“, kritisiert die Vorsitzende der FREIEN WÄHLER Alfter, Sandra Semrau, Bürgermeister Dr. Schumacher. Der sprach sich trotz des eindeutigen Fachgutachtens im Bonner Generalanzeiger am 7.6.2024 nicht klar gegen den Discounter aus. Aber auch andere Fraktionen neigen dazu, Entscheidungen aus dem Bauch heraus gegen fachliche Expertise zu entscheiden, wie Vorgespräche im nichtöffentlichen Teil gezeigt haben.

Zumindest Schumachers Verwaltung aber hat sauber gearbeitet, und sich am Einzelhandelskonzept orientiert 3. Der Beschlussvorschlag findet unsere volle Zustimmung, weil er den Discounter an der Almabrücke verhindern würde und damit der Problemlage gerecht wird.

Am Dienstag, den 11.06.2024 beschließt der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, wie es weitergeht. Die Sitzung findet um 18:00 Uhr im Ratssaal statt. Hier die Tagesordnung: https://alfter.ratsinfomanagement.net/tops/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZTB9rL-IUIfm8IKMFVd9Gvw

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