Nach den schweren Überschwemmungen in 2009 wurden Hochwasserschutzmaßnahmen versprochen. Schon seit 2014 gab es ein von Spezialisten erarbeitetes Hochwasserschutzkonzept mit eindeutigen Erkenntnissen. Ohne Hochwasserrückhaltebecken wird es keinen ausreichenden Schutz in der Ortslage Alfter geben. Die Gutachter gaben dem Rat aber auch eine weitere Information mit auf den Weg: „Das Hochwassergedächtnis ist kurz“. Nach Katastrophen wird plötzlich viel gefordert, dann wird es immer stiller und es passiert immer weniger. Diese Aussage können wir im Rückblick nur bestätigen. Gebaut wurden seit dem lediglich Regenrückhaltebecken, Kanalerweiterungen und ein Graben zur Entlastung der Kanalisation. Die notwendigen Hochwasserrückhaltebecken zum Schutz der Bevölkerung wurden noch nicht angegangen.
Seit dem sind weitere drei Jahre vergangen, ohne das klar ist, wie viele Hochwasserrückhaltebecken in Alfter-Ort und am Hardtbach notwendig sind, wann diese gebaut und wie sie finanziert werden.
Die Häufigkeit von heftigen Starkregenereignissen nimmt, wie auch in Klimaentwicklungsprognosen vorhergesagt, beobachtbar in den letzten Jahren zu. Und damit auch die Sorgen der Betroffenen an den Überflutungsgebieten in der Gemeinde. Uns geht es zu langsam. Wir wollen nicht warten bis das nächste große Unwetter Schäden anrichtet um dann verspätet zu handeln, wir wollen jetzt maximale Sicherheit schaffen. Wir halten ein energisches Fortschreiten und die Umsetzung und eine hohe Priorisierung der notwendigen Schritte für bauliche Hochwasserschutzmaßnahmen, einerseits vor dem Hintergrund der nun fertigen Starkregenkarten und andererseits in Anbetracht der Gefährdung der Bevölkerung, für dringend geboten.
Für die Ratssitzung am 25.06.2024 haben wir einen Antrag gestellt, der die Planungsschritte jetzt konkretisiert. Der Rat ist diesem Antrag gefolgt, es wurde beschlossen:
1. Die Verwaltung legt dem Gemeinderat und den zuständigen Ausschuss für Gemeindeentwicklung einen Projektplan für die Umsetzung konkreter Hochwasserschutzmaßnahmen in der Ortslage Alfter und am Hardtbach vor.
2. Die Verwaltung legt einen Plan für die Finanzierung der notwendigen Maßnahmen vor.
3. Die Verwaltung prüft Fördermöglichkeiten und stellt diese vor.
4. Die Verwaltung ermöglicht einen weiteren Termin mit dem Hochwassermobil des HochwasserKompetenzCentrums e.V. Köln in Alfter, der auch Berufstätigen eine Teilnahme ermöglicht.
Dazu bitten wir um Sachstandsberichte
1. zur Potentialanalyse der Standorte für Hochwasserrückhaltebecken für den Ortsteil Alfter und
2. zum Handlungskonzept der Gemeinde Alfter, dass im Kontext des Starkregenrisikomanagement durch das Ingenieurbüro erstellt wird.